Die Simmeringer Haide am südöstlichen Stadtrand von Wien ist nicht unbedingt eine Gegend, in der man ein blühendes Paradies vermuten würde. Ruhig und entlegen ist es hier, nur ein paar Autominuten von Schwechat und der Grenze zu Niederösterreich entfernt. Hie und da ducken sich in der brettebenen Landschaft einige Einfamilienhäuser und Kleinsiedlungen mit ländlichem Charakter zwischen vereinzelte Industriegebäude – ansonsten scheint hier an der stillen Schnittstelle zwischen Stadt und Land nicht allzu viel los zu sein.
Doch der erste Eindruck trügt, denn gut versteckt zwischen zwei dieser unauffällig wirkenden Wohnhäuser liegt der Eingang zu einem farbenfroh bunten Garten Eden mit so manchen paradiesischen Verlockungen – zumindest für all jene, für die knackfrische, regionale Gemüsespezialitäten aus einem echten, traditionellen Familienbetrieb ein himmlisches Genusserlebnis bedeuten. Hier am Simmeringer Neurissenweg kultiviert die Familie von Brigitte und Horst Schmidt gemeinsam mit ihrer Tochter Bianca bereits in dritter Generation auf rund drei Hektar geschützter Anbaufläche eine regionale Gemüsevielfalt, die von köstlich fruchtigen Rispenparadeisern und knackig frischen Salatgurken bis zu bunten Paprikasorten reicht. Und auch einige spannende Salatarten sind mit dabei, denn Sorten wie Lollo Rosso, Lollo Bionda oder Eichblattsalat haben schon seit dem 19. Jahrhundert eine lange Tradition in Österreich.
Unter den zahlreichen Spezialitäten der Familie Schmidt interessieren uns jetzt zum Sommerauftakt freilich ganz besonders die Paradeiser, wie die tiefroten Früchte in Österreich und speziell in Wien immer schon traditionell genannt wurden. Denn als sie Ende des 15. Jahrhunderts von Christoph Kolumbus erstmals von seiner zweiten Amerikareise nach Europa mitgebracht wurde, nannte man die einem kleinen roten Apfel recht ähnliche Neuigkeit einfach „Paradeisapfel“, da sie direkt aus dem Paradies zu kommen schien.
Zwar ist die deutsche Bezeichnung „Tomate“ eigentlich korrekt, da sie von der aztekischen Bezeichnung „tomatl“ abgeleitet ist – doch da sie direkt aus Wien stammen, muss man die feinen Produkte aus dem Hause Schmidt schon getrost als Rispenparadeiser und nicht etwa als Rispentomaten titulieren. Und diese Rispenparadeiser haben es in sich, denn obwohl sie quasi aus der Stadt kommen, sind sie ein konsequent natürliches Produkt in bester ländlicher Anbautradition. So sehr, dass man sie getrost direkt von der Rispe naschen kann, wie es etwa auch die zweijährige Tochter von Juniorchefin Bianca Schmidt immer wieder mal gerne als kleine familiäre „Qualitätskontrolle“ zwischendurch tut.
Denn im Betrieb von Familie Schmidt erhält jede Gemüsesorte ihr spezielles, naturnahes Programm nach Maß, was Aussaat, Pflege und Ernte betrifft, und die köstlichen Rispenparadeiser in den Glashäusern sind hier keinesfalls eine Ausnahme: „Wo immer möglich, setzen wir weitgehend auf Nützlinge für den Pflanzenschutz und kontrollieren regelmäßig, ob es unseren Paradeiserstauden auch rundum nachhaltig gut geht“, betont Bianca Schmidt das konsequente Bekenntnis ihres Familienbetriebs zu schonender und naturnaher Anbauqualität – ganz im Sinne der umfassenden Premium-Qualitätsphilosophie von LGV Gärtnergemüse als Österreichs größter Nahversorger im Frischgemüsebereich mit seinen mehr als 110 Gärtnerfamilien.
Diese außergewöhnliche Qualität sieht und schmeckt man auch bei jedem einzelnen Paradeiser, der bei Familie Schmidt geerntet wird: Denn die Rispenparadeiser von LGV Gärtnergemüse profitieren nicht nur vom sorgfältigen und verantwortungsvollen Gärtnerei-Know-how, sondern darüber hinaus auch von der Tatsache, dass sie sozusagen noch „lebendiger“ in den Handel kommen als konventionelle Paradeiser: Da sie noch an ihrer Rispe hängen, d. h. an dem Zweig, an dem sie jeweils ca. zu sechst gewachsen sind, werden sie auch nach der Ernte noch mit Nährstoffen versorgt, die sie in ihr Fruchtfleisch einlagern. Dadurch schmecken sie besonders aromatisch und bleiben auch länger frisch als Tomaten, die bei der Ernte vom Zweig getrennt wurden.
Diese außergewöhnliche Qualität erkennt man auch am frischen Grün der Rispe und des sogenannten Kelchblatts, also jener Stelle, an welcher der Zweig in die Tomate übergeht. Eine weitere Eigenschaft: Der besonders aromatische Geruch der Rispenparadeiser, welcher der Rispe und den Kelchblättern entströmt und sie so schon vor dem Hineinbeißen zu einem duftenden Genuss macht. Und noch ein zusätzlicher Vorteil: Da Rispenparadeiser nicht einzeln, sondern gemeinsam am grünen Stiel geerntet werden, wird während des Erntevorgangs ihre Oberfläche seltener verletzt als die ihrer konventionellen Kolleginnen – auch dadurch halten sie länger frisch. Allerdings, so betont Bianca Schmidt: „Man sollte sie nie im Kühlschrank lagern, sonst verlieren sie schnell ihr Aroma und können wässerig und schrumpelig werden.“
Während die kleineren Cherry-Rispenparadeiser nicht nur zum Kochen, sondern z. B. auch perfekt zum sofortigen Naschen und Snacken geeignet sind, sind die etwas größeren Exemplare ideal für die verschiedensten Zubereitungen, wie Bianca Schmidt verrät: perfekt etwa für diverse Salate, aber insbesondere auch zum Einkochen für Saucen, bei denen ihr intensives Aroma in konzentrierter Weise ganz besonders gut zur Geltung kommt. Wer’s richtig machen will und ein „Sugo di Pomodoro“ ganz nach traditioneller italienischer Art zubereiten möchte, braucht dazu neben den fruchtigen Rispenparadeisern von LGV Gärtnergemüse noch eine weitere wichtige Zutat: möglichst viel Zeit.
Denn am allerbesten gelingt das Sugo, wenn man es mit seinen wenigen, aber umso hochwertigeren Zutaten und Gewürzen wie Paradeiser, Zwiebeln, Salz und je nach Geschmack etwas Knoblauch, Basilikum oder Oregano stundenlang gemütlich bei nicht zu hoher Temperatur vor sich hin köcheln lässt. Dadurch werden die Zellwände von Zwiebeln und Tomaten weich, bis sie sich fast auflösen, und es entsteht eine ungemein köstliche, fruchtig-sämige Sauce ganz wie in der Küche einer italienischen „Nonna“.
Für ihren Kochsalon mit den Rispenparadeisern von LGV Gärtnergemüse aus Simmering hat Martina Hohenlohe sich allerdings von einem anderen Klassiker der italienischen Küche inspirieren lassen – oder genau genommen gleich zwei, nämlich einerseits einem typischen Pastagericht und andererseits der berühmten Insalata Caprese, die traditionell aus nur vier Zutaten besteht: Paradeiser, Mozzarella, Basilikum und Olivenöl.
Aus den frischen Rispenparadeisern von LGV Gärtnergemüse, die Bianca Schmidt direkt aus der Gärtnerei in ihr Kochstudio mitgebracht hat, zaubert sie daher eine Pasta Caprese mit gerösteten Paradeisern, die ebenfalls mit Mozzarella, Basilikum und Olivenöl zubereitet wird – ein sommerlich leichtes Gericht, das im Handumdrehen gelingt und mit seinen köstlich mediterranen Aromen gerade an warmen Tagen für ein wenig genussvolle Ferienstimmung mit italienischem Flair sorgt.
Zutaten erhältlich bei METRO.
Vegetarisch ca. 30 Minuten
Backofen auf 200 °C Umluft vorheizen. Während der Ofen aufheizt, die frischen Paradeiser gründlich waschen und je nach Größe halbieren oder auch vierteln, falls sie besonders groß sind. Knoblauch schälen und fein hacken.
In einer ofenfesten Form das Olivenöl, den Balsamico-Essig, den fein gehackten Knoblauch sowie eine Prise Salz und Pfeffer zu einer harmonischen Mischung vermengen, dann die geschnittenen Paradeiser dazumischen. Wenn alles gut vermengt ist, die Paradeiser für ca. 12–14 Minuten in den Ofen geben und scharf anrösten.
Während die Paradeiser im Ofen sind, die Pasta zubereiten. Dazu leicht gesalzenes Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Pasta hinzugeben, sobald das Wasser siedet. Die Pasta je nach Sorte und Packungsangabe kochen lassen, bis sie „al dente“ ist. Vor dem Abseihen der Pasta noch ca. 3–4 Esslöffel des Kochwassers zur Seite stellen, um damit später die Pastasauce perfekt zu binden.
Auflaufform mit den gerösteten Paradeisern aus dem Ofen holen und die Pasta hinzugeben. Für ein herrliches Aroma sorgen frische Basilikumblätter: Diese grob reißen und gemeinsam mit etwa 2/3 der Mozzarellakugeln und dem Parmesan ebenfalls dazu mischen. Wenn die Mischung zu fest ist, kann sie jetzt mit dem beiseite gestellten Pastakochwasser verdünnt werden. Die Pasta eventuell noch je nach Geschmack mit etwas Salz und Pfeffer nachwürzen.
Als letzten Schritt die Pasta auf vier Tellern verteilen und den restlichen Mozzarella darüberstreuen. Das Gericht vor dem Servieren noch mit ein wenig Olivenöl beträufeln und wahlweise noch etwas Chili für eine aromatische Schärfe darüberstreuen. Guten Appetit!
500 g Pasta
600 g Cherry-Rispenparadeiser
2 Packungen Mini-Mozzarella
2 Handvoll frisches Basilikum
3 Zehen Knoblauch
4 EL Olivenöl
2 EL Balsamico-Essig
4 EL frisch geriebener Parmesan
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
1 gehackte Chilischote nach Geschmack
gourMETRO
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Fotocredits: www.zweischrittweiter.at, Janko Ferlic via Unsplash