m Frühling dieses Jahres hat METRO mit der Übernahme von insgesamt neun AGM Großmärkten großen Zuwachs bekommen und seine Standortpräsenz in ganz Österreich kraftvoll ausgebaut. METRO CEO Xavier Plotitza und Robert Jakob, Finance Director METRO Group, erläutern die Hintergründe dieses bisher größten Expansionsschrittes in der Unternehmensgeschichte von METRO in Österreich – und erklären, über welche Vorteile sich METRO und AGM Kunden und Kundinnen in Zukunft besonders freuen können.
METRO hat im Frühling dieses Jahres insgesamt neun AGM Großmärkte übernommen. Was waren die wichtigsten Beweggründe und strategischen Ziele hinter diesem größten Expansionsschritt in der Unternehmensgeschichte von METRO Österreich?
Xavier Plotitza: Einen so großen Schritt in unserer Unternehmensentwicklung geht man selbstverständlich nicht einfach so spontan: Der Übernahme der AGM Märkte durch METRO sind umfangreiche Überlegungen vorausgegangen, und zwei der wichtigsten Punkte hierbei waren die optimalen Ergänzungen und Synergien beider Unternehmen und ihrer Positionierung in drei sehr wichtigen Bereichen.
Der erste dieser wichtigen Ergänzungsbereiche: Erstens, AGM fokussiert auf die Bereiche Großkunden und Großkundinnen sowie Hotellerie, METRO ist wiederum in der unabhängigen Gastronomie sehr stark. Zweitens, AGM ist in den Regionen besonders präsent, METRO wiederum in den Großstädten. Und drittens, AGM bietet ein sehr großes Sortiment regionaler Produkte, was unsere Stärke beim Thema Regionalität weiter optimal ausbaut.
Denn natürlich ist auch METRO beim Thema Regionalität – z. B. mit unserem großen Regionah-Sortiment – sehr engagiert. Wir werden von unseren Kunden und Kundinnen allerdings noch häufig vor allem als Vollsortimenter mit besonders großer Expertise bei Frischeprodukten und Non-Food wahrgenommen. Hier können wir nun unser regionales Commitment mit gebündelten Kräften ganz klar weiter gemeinsam stärken und ausbauen und bisherige Lücken im Sortiment wechselseitig schließen.
Robert Jakob: Ganz einfach gesagt: Der gemeinsame Weg von METRO und AGM ist unser Bekenntnis zu einer klaren Wachstumsstrategie, mit dem wir viele gemeinsame Ziele verfolgen – und das wichtigste davon ist, unseren Kunden und Kundinnen das jeweils Beste aus den beiden Welten von METRO und AGM zu bieten.
Wichtig ist, dass man die Übernahme der AGM Märkte durch METRO nicht nur als Thema für sich betrachtet, sondern in einem noch weitaus größeren Zusammenhang versteht: Bei METRO investieren wir aktuell sehr intensiv in den Wirtschaftsstandort Österreich und in unsere METRO Großmärkte. Der gemeinsame Weg von METRO und AGM ist hierzu sozusagen erst der Auftakt, denn die internationale METRO Gruppe hat großes Vertrauen in den österreichischen Markt und legt deshalb derzeit einen besonderen Investitionsfokus auf Österreich.
„Die internationale METRO Gruppe hat großes Vertrauen in den österreichischen Markt. Und das kommt dem Wirtschaftsstandort Österreich mit einem Investment von mehr als 100 Millionen Euro seitens METRO in den kommenden fünf bis sechs Jahren zugute.“
Welche besonderen Vorteile wird das gemeinsame Agieren von METRO und AGM in Zukunft allen Kunden und Kundinnen bringen? Auf welche Sortiments- und Kompetenzschwerpunkte wird METRO künftig noch mehr Fokus legen, welche Stärken wird AGM künftig noch mehr ausspielen können? Und welche Kunden- und Kundinnenvorteile ergeben sich aus den gemeinsamen Synergien von METRO und AGM?
Xavier Plotitza: Eines der größten Probleme, unter denen unsere Kunden und Kundinnen aktuell stark leiden, ist der Fachkräftemangel – deshalb müssen die Betriebe mit weniger Personal jetzt umso rationeller arbeiten können. Das bedeutet: Überall, wo wir unsere Kunden und Kundinnen effizienter machen können, wo wir ihnen Zeit ersparen können, können wir sie in entscheidender Weise unterstützen. Mit den METRO und AGM Märkten sind wir gemeinsam künftig mit noch mehr Standorten noch näher an unseren Kunden und Kundinnen. Das spart z. B. Zeit bei den kürzeren Anfahrtswegen, bringt die persönliche Beratung noch näher an unsere Kunden und Kundinnen in den jeweiligen Regionen und bedeutet vor allem ein noch dichteres und besseres Netz und eine Stärkung unserer Logistikkette beim so wichtigen Effizienzthema Zustellung.
Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in den zurückliegenden beiden Corona-Jahren, die für uns alle eine große Herausforderung waren, von unseren Kunden und Kundinnen sehr große Zustimmung für den hohen Servicelevel unseres Zustellservice bekommen haben – nicht nur, was die hohe Zuverlässigkeit, sondern auch, was die durchgängige Transparenz betrifft. Wenn ein Gastronom oder eine Gastronomin z. B. auch bei sehr speziellen, schwer zu beschaffenden Produkten oder bei Produkten, die unter den aktuellen Problemen der globalen Lieferketten leiden, exakt weiß, wann genau mit welcher Ware zu rechnen ist, ist das für die wirtschaftliche Planung Gold wert – und genauso, wenn die Gastronomen und Gastronominnen wissen, dass wir für sie absolut alle Hebel in Bewegung setzen, um das Gewünschte für sie zu beschaffen.
Robert Jakob: Bei dieser umfassenden Qualität unseres Lieferservice haben wir sehr viel wertvolles Vertrauen gewonnen, das wir nun mit der gemeinsamen Stärkung unserer Logistikkette weiter kraftvoll ausbauen können. Und ein weiterer wichtiger Punkt: METRO bietet seinen Partnern und Partnerinnen zahlreiche Services, von denen jetzt auch AGM Kunden und Kundinnen zukünftig noch mehr profitieren werden – etwa DISH, unser digitales Produktportfolio mit maßgeschneiderten Lösungen für die Gastronomie, aber z. B. auch unsere Kooperation mit OMV mit vielen Vorteilen an der Tankstelle oder mit Card Complete für moderne Bezahllösungen in der Gastronomie. Und auch bei unseren Webshops, sowohl bei METRO als auch bei AGM, gibt es viele jeweilige Stärken, bei denen wir nun voneinander in vielfältiger Weise profitieren können.
Und last but not least hat METRO besondere Stärken beim Sortiment, die für AGM Kunden und Kundinnen bisher in dieser Weise nicht verfügbar waren: z. B. die besonders hohe und weithin bekannte METRO Kompetenz beim Thema Frischfisch, wo METRO als größter Fischhändler Europas mit einem konkurrenzlosen Sortiment – und dank unserer Pro Trace App – mit optimaler Produkttransparenz entlang der gesamten Lieferkette punkten kann.
„Unsere Kunden und Kundinnen kaufen nicht nur bei uns – sie arbeiten vor allem bei uns. Und dabei unterstützen wir sie jetzt noch kraftvoller mit noch mehr Standorten in ganz Österreich.“
Wie wird in den kommenden Jahren die gemeinsame Zukunft von METRO und AGM aussehen? Und welchen Stellenwert werden die Märkte von METRO und AGM zukünftig in einer digitalisieren Welt haben?
Robert Jakob: Wie schon eingangs erwähnt: Die internationale METRO Gruppe hat großes Vertrauen in den österreichischen Markt, und das kommt Österreich mit sehr hohen Millioneninvestments seitens METRO in den kommenden Jahren zugute. Wir haben ja bereits vor ca. vier Jahren mit einem umfangreichen Investitionsprogramm in die österreichischen METRO Märkte gestartet, und das werden wir in den kommenden fünf bis sechs Jahren auch noch kraftvoll verstärken, mit einem Investment von mehr als 100 Millionen Euro.
Aber für unsere Kunden und Kundinnen zählen in erster Linie nicht die abstrakten Millionensummen unserer hohen Investments, sondern die ganz konkreten Vorteile, die sie davon haben. Und diese Vorteile, ebenso wie unsere Investitionsüberlegungen, fokussieren ganz klar auf Themen wie Versorgungs- und Warensicherheit sowie höchste Qualität bei allen Aspekten des Lieferservice und der Erweiterung der Zustellflächen in unseren Märkten.
Mit dem Thema der Versorgungs- und Warensicherheit durch noch mehr Standorte ist übrigens auch noch ein weiteres, in bewegten Zeiten wie diesen sehr wichtiges Thema verbunden, das vielen Menschen gar nicht bewusst ist: METRO zählt in Österreich zur kritischen Infrastruktur bei der Lebensmittelversorgung. Sollte es im Ernstfall zu größeren Krisen oder Schwierigkeiten kommen – z. B. auch bei einem längeren Blackout – und der Einzelhandel nicht mehr funktionieren, dann zählt METRO mit seinen Großmärkten zu den wichtigen Lebensmittelverteilerzentren im Land.
Xavier Plotitza: Was das Thema Digitalisierung beim Einkauf betrifft: Der Trend digitaler Bestellungen geht bei uns stetig nach oben, was bedeutet, dass unser Webshop heute sehr gut performt. Und wie wichtig und wertvoll unsere Investitionen in unsere Lieferlogistik sind, unterstreichen auch aktuelle Entwicklungen wie die Energiekrise und die hohen Treibstoffkosten, die viele Gastronomen und Gastronominnen wirtschaftlich stark spüren.
Allerdings: Wir sind zwar große Verfechter der Digitalisierung und wollen Gastronomen und Gastronominnen umfassend dabei unterstützen, die digitale Transformation erfolgreich zu bewältigen und zu nutzen. Doch auch die digitale Welt hat ihre Grenzen, speziell was persönliche Qualitätserlebnisse und das persönliche Aufbauen von persönlichem Vertrauen von Mensch zu Mensch betrifft. Und hier bin ich wieder beim Thema unserer Märkte und bei unseren großen Investitionen in deren Service- und Erlebnisqualität: Unser gerade in kompletter Erneuerung befindlicher Großmarkt in Salzburg-Wals wird etwa ein echtes, lebendiges Horeca-Kompetenzzentrum sein, bei dem wir uns viele Inspirationen aus ganz Europa geholt haben, etwa auch aus Italien oder auch aus Frankreich, und in dem sich unsere Kunden und Kundinnen so richtig zu Hause fühlen werden.
Die Frische eines Paradeisers oder insbesondere von Frischfisch kann man nun einmal nicht im Internet spüren und erleben – bei Frische sind wir unschlagbar, und dieses Erlebnis kann nur der Markt real vermitteln, in dem ich auch die persönliche Kompetenz zu jedem Thema finde. Und dazu zum Abschluss auch noch ein Gedanke, den ich besonders wichtig finde: Unsere Kunden und Kundinnen kaufen nicht nur bei uns – sie arbeiten vor allem bei uns. Und jeder Schritt, den wir bei METRO und AGM in Zukunft gemeinsam setzen, sollte diese Arbeit für unsere Kunden und Kundinnen noch einfacher, noch bequemer und noch attraktiver bei uns machen.
Illustrationen: Kerstin Luttenfeldner / Agentur Caroline Seidler